Angeblich ist die Cova de Pas Vallgornera die zweitschönste Höhle der Erde. Nach Lechuiguilla. Davon wollten wir uns natürlich überzeugen!
Und sind nicht enttäuscht worden. Das Beste war wir je gesehen haben - und vermutlich auch werden, falls man davon ausgeht, nicht in die Lechuiguilla zu kommen. Vorweg sei aber angemerkt, dass man auch praktisch nicht in die Vallgornera-Höhle kommt. Wir hatten Glück, Beziehungen und waren zur rechten Zeit am rechten Fleck. Dabei hat sich die Teilnahme an einer Forschungstour ergeben, um floureszierende Mineralien zu dokumentieren. Anders geht`s auch nicht - eine normale Tour in die Vallgornera gibt´s nicht.
Der Eingang obligt der Regierung der Balearen und ist mehrfach gesichert, versperrt, verbunkert und codiert. Dabei ist er zufällig in den 90er Jahren bei Hotelbauarbeiten angeschnitten worden.
Die Höhle ist in jeder Hinsicht (zumindest in Europa) eine Ausnahme. Entsprechend Lechuiguilla ist sie nicht durch klassische Karstprozesse ausgewaschen worden, sondern durch hydrothermale Prozesse von "unten" ausgelößt worden. Daher auch die als "Sponge-Work" (also Schwamm) bezeichneten Raumformen, sowie die einmaligen Gangprofile, welche zum Teil fast künstlich wirken.
Alle 71 km sind unglaublich versintert - wirklich alle 71 km. Es gibt praktisch keine Bereiche, welche nicht von unglaublichen Kristallen, Excentriques, Maccharonis oder anderen Kuriositäten überzogen sind. Ca. die Hälfte der Höhle ist aquatisch, 20% gar nur für Taucher zugänglich. Teilweise schwimmt man durch Kristallwänder, welche unter Wasser "weiterwachsen". Es hat über 20 °C und man kann praktisch immer laufen oder Schwimmen. Die Höhle ist extrem sauber, ohne Lehm - und daher unglaublich einfach zu befahren. Das Wasser ist dabei Brackwasser - also eine Mischung aus Salz- und Süßwasser.
Ein Besuch der Cova de Pas Vallgornera ist so unbeschreiblich, dass man ihn eigentlich erlebt haben muss.
Fazit: Unser Platz 1.