Das Faustloch ist mittlerweile ein Teil des Reseau Sieben Hengste. Allerdings ist die Verbindung mittels Durchtauchen eines Siphons erfolgt - weshalb es für den Trocken-Höhlenforscher eine eigenständige Höhle bleibt. Und die alleine ist schon gewaltig. Nach dem Eingang, welcher verschlossen im "Keller" einer Alphütte liegt (!!!) geht es Schacht auf Schacht bis auf fast -400 m. Gewaltige Ausmaße erreicht der 80 + 60 m Hauptschacht mit über 100 m Durchmesser. Alles ist schwarz! Danach geht es in einem unangenehm glitschigen (Kotakt zu Drusbergschichten) Höhlenbach weiter nach unten bis man auf ca. -450 m eine altes Horizontalniveau und das langjährige Biwak erreicht. Plötzlich ändert sich der Charakter und man träumt davon, in Südfrankreich zu sein. In geräumigen, tunnelartigen Gängen wandert man durch ein Sinterparadis, was in einer Alpinhöhle seines Gleichen sucht.
Doch genug der Träumerei - man muß auch wieder den langen und anstrengenden Weg nach Draußen! Eine lange Tour, die nicht zu unterschätzen ist. Das Faustloch ist außerdem sehr Wassergefährdet. Bei einem tragischen Unfall haben zwei Höhlenforscher hier 1998 kurz vor dem Ausgang ihr Leben gelassen. Darum ist es auch gut, dass der Eingang verschlossen bleibt!
Fazit: grandios!