Kuba (Cuba) stellt mit seinem antiquiert anmutenden Tropensozialismus schon ein kleines Unikat auf der Weltkarte dar. Auf der einen Seite arm wie die Kirchenmaus, in der Zeit um 1950 stehengeblieben und weit unten was Menschenrechte und Freiheiten betrifft. Auf der anderen Seite aber unglaublich lebensfroh, bunt, quirlig und gebildet. Die meisten Kubaner haben sich wohl mit der Situation arrangiert - oder warten auf das natürliche Ableben ihres Führungskaders. Was dann passieren wird, bleibt offen. Doch genug der Einbleitung:
Hat man (nach hier nicht näher zu beschreibendem bürokratischem Aufwand) ein Scientific Visa, darf/kann man auf Kuba sogar Höhlenforschen. Und weite Teile von Kuba bestehen aus tropischem und nur teilweise erforschtem Karst. Unserer Meinung nach sogar mit dem Potential auf die größten Höhlensysteme der Erde, wenn man betrachtet, was da noch nicht erforscht ist! Aktuell haben die größten Systeme (welche praktische alle vor der Revolution erforscht wurden) bereits an die 50 km, bei vergleichbar geringen Tiefen. Aber das ist nur ein kleiner "Anschnitt". Wer in Kuba forscht, hat es nicht einfach: militärische Sperrgebiete, keine Karten, dichter Regenwald, Höhlen mit 30 °C Temperatur, Histoplasmosegarantie und eine nur teilweise Garantie auf gute Versorgung. Dafür sind die Höhlen in der Regel horizontal, einfach zu befahren und wunderschön. Wir hatten als Highlight die Möglichkeit, den (oder einen der) größten Stalagmit der Erde zu vermessen und zu fotografieren.
Nach vollbrachter Tat kann man jedenfalls überall Rum und Mojito genießen. Das einzige Lebensmittel, an dem kein Mangel herrscht. Und natürlich Havanna besuchen, welches für sich schon fast eine Reise wert ist.